Am 21. Februar gastierte bei uns zum wiederholten Male das Thalia-Theater mit einer neuen Inszenierung des Dramas „Andorra“ von Max Frisch. Die Theatergruppe präsentierte das anspruchsvolle Stück schülerorientiert sowie engagiert und forderte das junge Publikum mit vielen aktuellen Bezügen heraus. Das Drama thematisiert die Macht von Vorurteilen: die Vorurteile der Menschen sind stärker als die tatsächliche Identität der Menschen.

Dabei wendet Frisch das Bildnisverbot in der Bibel „Du sollst dir kein Bildnis machen“ auf die Menschen an. Das Drama spielt auf dem Platz von Andorra, einem südländisch geprägten, sparsam ausgestatteten Dorfplatz in einem fiktiven Land, das nach Frischs eigener Aussage nichts mit dem pyrenäischen Kleinstaat Andorra zu tun hat. Frisch legt Wert darauf, dass die Personen aktuelle Kleidung tragen, das Drama soll also in der Jetztzeit spielen. Szenen, die nicht auf dem Platz spielen, werden nach Frischs Anweisung in den Bühnenvordergrund verlegt und nur durch Lichtregie vom üblichen Handlungsort abgegrenzt. Dort treten die Schauspieler auch immer wieder aus ihrer Rolle heraus und kommentieren in einer Art Zeugenstand das Geschehen und ihr Verhalten in der Rückschau.

Unsere Klassen 8, 9 sowie die EF und Kurse der Q2 haben sich die Inszenierung angesehen, die später im Unterricht besprochen wurde. Darüber hinaus bot die Aufführung eine gute Möglichkeit, sich mit dem Theater als eine wichtige Form der kulturellen Arbeit und Identität auseinander zu setzen.

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