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300 Quadratmeter großes Wandbild am Löhrtor-Gymnasium ist fertig. Raum für Interpretationen
Von Laura Handke
Segen. Das Gerüst ist weg - das Bild ist fertig. Die Künstler Charles Bhebe und Jan Bresinski haben im Rahmen der Kampagne „Weltbaustellen NRW“ ein 300 Quadratmeter großes Wandbild zum Thema Nachhaltigkeit an der Fassade des Gymnasiums am Löhrtor gestaltet.
Von Wind und Wetter
Zwei harte Wochen liegen hinter den Künstlern. Acht bis zehn Stunden pro Tag verbringen sie draußen, um das Wandbild am Gymnasium fertig zu stellen. Das Gerüst ist hoch, die Wand groß. Sie ldettern immer wieder hoch und runter, egal bei welchem Wetter. „Es war sehr anstrengend, aber es hat sich gelohnt“, sagt Charles Bhebe. „Es ist so geworden, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir sind sehr zufrieden.“
Vor dem Projekt haben die Künstler Schüler des Gymnasiums gefragt: „Was würdet ihr retten, wenn plötzlich eine Flutwelle kommt?“ Die Schüler unterstützten Bhebe und Bresinski bei der Arbeit und brachten ihre Ideen mit ein: „Die Zusammenarbeit hat gut geklappt. Wir mussten das natürlich vorher planen, weil die Zeit knapp war“, sagt Jan Bresinski. Trotzdem sei alles reibungslos verlaufen.
Vom Abheben und Versinken
Auf dem Bild gibt es zwei Welten: Die eine, obere, ist abgehoben, in der anderen, unteren, droht alles zu versinken. „Das Bild regt zum Nachdenken an“, sagt Charles Bhebe - ein buntes, fröhliches Bild, mit einem ernsten Hintergrund. „Vielleicht regt es auch dazu an, mutiger zu werden und die Stadt durch weitere Wandbilder bunter zu gestalten“, sagt Jan Bresinski.
Auf eine Erklärung für ihr Bild möchten sich die Künstler nicht festlegen: „Es lässt Spielraum für eigene Interpretationen“, sagt Charles Bhebe, Ziel: Die 17 Ziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sichtbar machen. Sie sind teils eingearbeitet, „das Bild weist aber auch auf andere Probleme hin“, so Bresinski.
Der Betrachter solle jedenfalls zum Nachdenken angeregt werden darüber, wo man sich selbst auf dem Bild verorte - bei den oberen, abgehobenen oder den unteren, die absaufen? Und kann die Grenze überhaupt so eindeutig festgelegt werden? Die beiden Künstler sind übrigens auch zu sehen. Suchen erwünscht.
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sz Siegen/Nottuln. Beim Wettbewerb der Schulsanitäter, zu dem das Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe nach Nottuln im Münsterland eingeladen hatte, erreichte die Schulsanitätsdienstgruppe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Winterberg den 1. Platz. Über Rang 2 dürfen sich die Schulsanitäter des Siegener Gymnasiums Am Löhrtor freuen. Teilgenommen hatten insgesamt 170 Schüler in 22 Schulsanitätsdienstgruppen aus ganz Westfalen-Lippe. Von der Förderschule bis zum Berufskolleg waren alle weiterführenden Schulformen beim Wettbewerb vertreten. Bei etwa der Hälfte der Aufgaben ging es um Erste Hilfe. Darüber hinaus warteten musisch- kulturelle Herausforderungen und sportliche Übungen auf die Schüler im Alter von 13 bis 21 Jahren.
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Beim Schulsanitäter-Wettbewerb in Nottuln, zu dem das Jugendrotkreuz (JRK) Westfalen-Lippe geladen hatte, erreichten die Schulsanitäter des Gymnasiums Am Löhrtor aus Siegen den zweiten Platz, knapp geschlagen vom Geschwister-Scholl-Gymnasium aus Winterberg. Teilgenommen hatten 170 Schüler aus 22 Schulsanitätsdienstgruppen – etwa aus Lippstadt, Winterberg, Herford, Münster, Dortmund, Arnsberg, Werl und Neuenkirchen. Von der Förderschule bis zum Berufskolleg waren alle weiterführenden Schulformen vertreten. „Piraten Ahoi!” lautete das Motto, das als roter Faden die elf Stationen miteinander verband. Bei rund der Hälfte der Aufgaben ging es um die Erste Hilfe.
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Die Künstler Charles Behbe und Jan Bresinski gestalten im Zuge der Kampagne „Weltbaustellen NRW” ein Wandbild an der Fassade des Gymnasiums Am Löhrtor
Von Laura Handke
Siegen. Ein Künstler ist aus dem Süden, einer aus dem Norden: Charles Behbe aus Simbabwe und Jan Bresinski, gebürtig aus Bytom in Polen, gestalten gemeinsam im Rahmen der Kampagne Weltbaustellen NRW am Gymnasium am Löhrtor ein gro8es Wandbild an der Fassade. An diesem Projekt des Eine-Welt-Netzes beteiligen sich 16 Städte aus Nordrhein-Westfalen.
Werk
Auf dem Wandbild sollen die 17 Ziele zum Ausdruck kommen, die in der Agenda 2030 festgelegt wurden. „Die Ziele lassen sich in fünf Bereiche einteilen”, sagt Manfred Belle vom Eine-Welt-Netz NRW. „Sie fallen unter die Bereiche Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft.”
Die beiden Künstler haben in den vergangenen Wochen gemeinsam an einem Entwurf für das Wandbild gearbeitet. „Jetzt stellen wir vor, was wir Siegen schenken wollen”, sagt Charles Behbe - in der Aula des Gymnasiums Am Löhrtor. 300 Quadratmeter Flache stehen zur Verfügung. „Wir haben uns viel überlegt. Auf dem Bild wird man einiges entdecken können”, kündigt Jan Bresinski an. Auch Ideen von Schülern seien mit eingeflossen - einige Schüler beteiligen sich und werden gemeinsam mit den zwei Künstlern malen. Bresinski betont, dass das fertige Wandbild durchaus vom jetzigen Entwurf abweichen könne.
„Es ist das erste Mal für mich, dass ich eine Baustelle eröffne, bei der das Ergebnis noch völlig offen ist", sagt Bürgermeister Steffen Mues, Schirmherr des Projekts. „Es hat schon richtig Fahrt aufgenommen, ich glaube da kann etwas ganz Tolles entstehen.”
Künstler
Charles Behbe kommt aus Simbabwe und arbeitet im Südwesten des Landes, in Bulawayo. Eines seiner Projekte: Simbabwes Pavillon auf der Biennale in Venedig. Für die Gestaltung des Wandbilds ist er nach Deutschland gekommen. „Ich habe früher schon einige Wandbilder in Deutschland gemalt", sagt er.
Gruppen treten auf ◼ Das Wandbild am Gymnasium am Löhrtor zum Thema Nachhaltigkeit wird am Mittwoch, 11. Oktober, um 12.30 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt. ◼ Verschiedene Gruppen und Projekte erläutern ihre Arbeit. Unter anderem: Africa's People - Africa's Power, Weltladen Siegen und Oyask. |
Jan Bresinski wohnt in Eitorf. Er organisiert Ausstellungen in Deutschland und im Ausland, ist Träger des Kunstpreises der Stadt Limburg an der Lahn.
Erklärung
„Es wird auch ein Begleitprogramm zum Thema nachhaltige Entwicklung geben”, sagt Elisa Heinrich, die Koordinatorin des Projekts. Innerhalb verschiedener Ausstellungen, Informations- und Filmveranstaltungen soll den Besuchern die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit nähergebracht werden.
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Siegen. An der Fassade des Gymnasiums Am Löhrtor soll ein Wandgemälde entstehen
Die „Weltbaustelle Siegen” steht zeichenhaft für eine globale Herausforderung.
ciu - Die „Weltbaustelle Siegen" ist eingerichtet. Das Gerüst steht, das Konzept im Grunde auch, das Team ist bereit und hochmotiviert. Wenn dann am Dienstagmittag mit der Vorstellung des Unterfangens eine Art symbolischer Spatenstich erfolgt ist, kann es losgehen. Das Ziel: binnen zwei Wochen ein Wandbild an der Außenwand der einstigen „Bühne", der Aula des Gymnasiums Am Löhrtor in Siegen, zu gestalten.
Bis gestern hat eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit den beiden Künstlern Charles Bhebe (Simbabwe; aktuell Teilnehmer der Biennale in Venedig) und Jan Bresinski (Eitorf; u. a. Dozent in der Bundeskunsthalle in Bonn) hoch unterm Dach der Schule Ideen ausgebrütet, hat diskutiert, projiziert, skizziert. Der Entwurf: Auf der riesigen, beige-grauen Wandfläche zur Spandauer Straße hin und auch auf jener, die zum kleinen Schulparkplatz weist, wird ein Welten-Bild entstehen, das einen sehr unmittelbaren Bezug zu der Stadt hat, in der es künftig so plakativ und auch provokativ zu sehen ist. Die Welt, die Bhebe, Bresinski und die Neunt- bis Zwölftklässler symbolhaft darstellen wollen, teilt sich in Unten und Oben. Und obwohl Wege von hier nach dort zu führen scheinen, ist die vertikale Verbindung verbaut. Mit Beton. Typisch Siegen? Vielleicht. Jedenfalls fielen den beiden Künstlern die vielen Straßen und Brücken im Stadtgebiet auf. Grün sei Siegen vor allem drumherum, das unterstrichen im Gespräch auch die Jugendlichen. Ähnlich beherrschend wie der Baustoff aus Zement empfinden sie in Siegen das Element Wasser - im Fluss, aber auch in Strömen (vom Himmel). Und so spielt im Wandbild das Nasse, ebenso lebensspendend wie lebenshemmend, durchaus eine tragende Rolle. Dazu wird das Gemälde sehr konkrete lokale Bezüge haben: Das Krönchen darf nicht fehlen …
Dass die „Weltbaustelle Siegen" eröffnet werden kann, ist dem Engagement von Elisa Heinrich vom Verein für soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen zu verdanken. Sie arbeitet als Promotorin entwicklungspolitischer Bildungsarbeit und ließ sich vom Eine-Welt-Netz, das dieses Projekt schon in etlichen anderen Städten angestoßen hat, begeistern. Die Siegener „Weltbaustelle" steht zeichenhaft für die globale Herausforderung, auf der Grundlage der „Agenda 2030" (und ihren 17 Zielen für eine weltweit nachhaltige Entwicklung) an einer fairen, friedlichen, sicheren Welt zu bauen, in der alle (über)leben können (mehr: www.eine-welt-netz-nrw.de). In Siegen kooperieren in dieser Angelegenheit eine ganze Reibe an Initiativen und Institutionen, überregional ist die „Weltbaustelle” u. a. beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit angedockt.
Elisa Heinrich fand bei ihrer Suche nach einer entsprechend großen und gut sichtbaren Wandfläche - auch unterstützt von der Stadt Siegen - die Fassade des Löhrtor-Gymnasiums. Schulleiter Dr. Reiner Berg ließ sich für die „Weltbaustelle" gewinnen, gerade weil hier Schülerinnen und Schüler derart unmittelbar an der Gestaltung beteiligt sind. Die Schule ist elektrisiert", sagt er. Als Religionslehrer fände er selbst das Thema Gerechtigkeit („das ist ja ein ethischer Grundgedanke”) sehr spannend. Kunstlehrerin Monika Liesegang ist glücklich darüber, wie die etablierten Künstler die Jugendlichen in den schöpferischen Prozess einbinden. Überhaupt nicht von einer „eingebildeten” Warte herab, sondern auf Augenhöhe. Was den Schülerinnen und Schülern besonders
Begleitprogramm zur „Weltbaustelle Siegen” Rund um die „Weltbaustelle Siegen” gibt es ein Begleitprogramm, geboten wird u. a. das: ▸ Präsentation der „Weltbaustelle Siegen" - Dienstag, 26. September, 12.30 Uhr, Löhrtor-Gymnasium ▸ Ausstellung „Schwarz ist der Ozean” - ab Montag, 25. September, 18.30 Uhr (Vortrag zur Eröffnung), Krönchen-Center Siegen (VHS); ab 4. Oktober in der Mediatbek gegen Rassismus und Diskriminierung (Tiergartenstr. 9) ▸ Infopoint des Weltladens Siegen am entstehenden Wandbild - 29. September bis 5. Oktober, jeweils ab 14 Uhr ▸ Vorstellung des fertigen Gemäldes - Mittwoch, 11. Oktober, 12.30 Uhr Löhrtor-Gymnasium (mit „Markt der Möglichkeiten”). |
gefallen hat, wie deren Sprecher Kevin Dinay beim SZ-„Baustellen”-Besuch betonte. Dr. Reiner Berg hat den Jugendlichen einen Vertrauensvorschuss gegeben: Sie konnten in der vergangenen Woche selbst entscheiden, wie viel Zeit sie im „Atelier" verbringen und wie sie sich den im Unterricht versäumten Stoff aneignen. Fürs Leben gelernt haben sie allemal. Und: Sie haben zumindest eine Idee davon bekommen, was die Arbeit eines Künstlers ausmacht. Vielleicht, so Jan Bresinskl, werde ja eine oder einer von ihnen selbst einmal Künstler - oder Künstlerin.