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Seit Oktober vergangenen Jahres kann das Wandbild an der Außenwand der Aula des Gymnasiums am Löhrtor in Siegen betrachtet werden. 15 Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse beteiligten sich an dem Projekt im Rahmen der Kampagne „Weltbaustellen“. Jetzt soll eine Wandtafel über die Arbeit informieren, Gestern überreichte Wolfgang Silbermann (l.), Eine-Welt-Promoter und der neue Ansprechpartner für das Projekt, dem stellv. Schulleiter Dr. Holger Zeigan (2. v. l.) und fünf mitwirkenden Schülerinnen das DIN-A4 große Schild. Immer wieder werde er auf das Gemälde angesprochen, sagte Zeigan. Die Reaktionen auf das große Bild sind kontrovers. Manche fänden es schön, andere nicht, aber es sei auf jeden Fall Gesprächsthema und wecke Aufmerksamkeit, so der stellv. Schulleiter. Er und Wolfgang Silbermann sind sich einig: Das Wandbild braucht Erklärungen – und die werden demnächst für jeden lesbar aufgehängt. stö
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Frühlingskonzert des Gymnasiums am Löhrtor und der Musikschule
gmz Siegen. Sonntagnachmittag in der sehr gut besuchten Aula des Gymnasiums am Löhrtor: Während Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde sich in gespannter Erwartung auf die Musikdarbietungen des Nachwuchses freuten, rückten die jungen Musizierenden des Gymnasiums die letzten Stühle, Notenständer und Mikros auf der Bühne zurecht, prüften aufgeregt, ob die Instrumente auch stimmten, die informativen Moderationstexte vorlagen oder auch die Noten, während die Technik (in Händen einer Schüler-AG) die letzten Abstimmungen vornahm.
Und dann ging es los, das Konzert, das in Zusammenarbeit mit der Fritz-Busch-Musikschule der Stadt Siegen stattfand. Gezeigt wurde in diesem Frühlingskonzert, wie Angela Schween-Ante aus dem Team der Schulleitung in ihrer Begrüßung betonte, wie sich die Schülerinnen und Schüler musikalisch weiterentwickelt haben. Geleitet werden die verschiedenen Streicher- und Vokalgruppen von Angelika Braumann, Camilo Goitia, Dorothea Kiess und Marie Schlüter (alle Musikschule) sowie Tabea Goerke, Nadja Krakowczyk und Valeria Solbach (Löhrtor).
Trotz des (angenehm) straff organsierten Ablaufs erhielt jede der Gruppen die Gelegenheit, ihr Können zu präsentieren. Und wenn sicher an mancher Stelle in punkto Tonreinheit und Präzision noch „Luft nach oben war“, so zeigten die Darbietungen doch die Freude am gemeinsamen Tun, am Klang der Streichergruppe, des Orchesters oder des Chores und das teils schon sehr erfolgreiche Bemühen um die gemeinsame Gestaltung der musikalischen Aussage, Stimmung oder der schönen Melodie. Den Anfang machten die Ministrings, die z. B. die „Herr-der-Ringe“-Melodie mit Spannung intonierten. Die Streicherklassen 5 und 6, die teils auch gemeinsam spielten, überzeugten mit rhythmischer Gestaltung („Capt'n Jack's Hornpipe“), zupackender Erzählung („String Time Joggers: Jazz Suite No. 4“) oder einem kräftigen Reel („Still Reeling“).
Schön klang auch Christian Löbbeckes Version der europäischen Melodie des „Te Deum Prélude“ von Charpentier, das die Streicherklasse 6 mit dem Unterstufenorchester darbot. Das Unterstufenorchester zauberte nach Haydns „Jahreszeiten“ endlich das Versprechen des Frühlings in die Aula, gegen die Kälte draußen, pfiffig und beschwingt sorgte auch „L'Arlésienne“ nach Bizet (Mittelstufenorchester) wieder für Wärme. Ein Hinhörer war auch der uralte, (hier eigentlich) getanzte Kampf gegen das Böse, der vom Jugendsinfonieorchester in „Lord Of The Dance“ inszeniert wurde!
Auch die Vokalpraktischen Kurse der beiden Q-Stufen und ihre Ensembles sowie der Chor überzeugten (am Klavier begleitet von Dominik Stangier, teils mit Felix Scholl am Cajón): „Thinking Out Loud“ (Soli: Gianna Groppo und Laura Joswig) tastete sich zurückhaltend vor, „Human“ (Soli: Marie Beineke, Ronja Müller-Späth und Carina Judt) setzte auf einen spannenden Kontrast zwischen zupackendem Tutti und reflektiert-zarten Soli, mit Verve und Schmiss stimmten die Q-1er und der Chor mitreißend „I Will Follow Him“ an (Solo: Marie Bäumer). Begeisterter Applaus belohnte die Musiker und Sänger, und die Zuhörer verließen das Konzert erfreut und angeregt: Musik ist eine Sprache, die, wenn sie mit so viel Verve und Engagement genutzt wird, Menschen immer erreicht und bereichert.
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Vom 18. September bis 11. Oktober 2017 hat Verein für soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen (VAKS) e.V./ Bereich Eine Weltarbeit in Siegen sich an dem landesweiten Projekt „Weltbaustellen“ beteiligt und somit das erste große Wandbild in der Stadt geschaffen.
Mit dem Wandbild will VAKS über die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Agenda 2030 informieren. Die Agenda 2030 und die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, stellen die Weichen für eine Zukunft, in der wir nicht länger über die Möglichkeiten unserer Erde hinaus leben. Sie beinhaltet die Verpflichtung aller Staaten, Armut wirksam zu bekämpfen, Bildung und Geschlechtergerechtigkeit zu fördern, aber auch einen fairen Welthandel durchzusetzen und negative Auswirkungen von Konsum und Verschwendung auf Mensch, Tier und Umwelt zu minimieren.
In 16 Städten in NRW haben Künstlerinnen und Künstler aus dem Globalen Süden und Norden gemeinsam Wandbilder gestaltet um Aspekte der Nachhaltigkeitsziele sichtbar zu machen. Zu den wichtigsten Kooperationspartner gehörte in Siegen das „Gymnasium Am Löhrtor“. Das Gymnasium ist mit 475 Jahren eines der traditionsreichsten Gymnasien in Nordrhein-Westfalen. Der Schulleiter hat sich für das Projekt begeistern lassen und unter der Bedingung, dass die Schülerschaft in das Projekt einbezogen wird, zwei Außenwände des Gymnasium zur Verfügung gestellt. Die Wände sind von einer der verkehrsreichsten Straßen der Stadt aus zu sehen.
Die Einbeziehung der Schülerschaft begann bereits mit der Teilnahme der Schülervertretung an den Vorgesprächen. Die Schülervertretung wurde durch Simone Neumann (Eine Welt Netz NRW) auf das Thema Nachhaltige Entwicklung vorbereitet und bei der Eröffnung der Weltbaustelle hielt Manfred Belle (Eine Welt Netz NRW) eine Kurzvortrag zu dem Thema.
Durch die Vermittlung von Klaus Klinger (Farbfieber e.V.) konnten zwei namhafte Künstler für das Projekt in Siegen gewonnen werden. Es handelte sich dabei um Charles Bhebe der in Bulawayo, Simbabwe lebt und arbeitet und Jan Bresinski aus Eitorf. Die Künstler konnten in der Schule einen Raum im Obergeschoß nutzen. Hier fanden unter Beteiligung einiger Schüler_innen die Vorbereitungsarbeiten und ein großer Anteil der Entwurfsarbeit statt.
Charles Bhebe der einige Tage vor Jan Bresinski in Siegen ankam, war als Grundlage und Hintergrund für das Wandbild sehr an der Stadt, ihre Vorzüge und Probleme interessiert. So das zwei individuelle Stadtführungen mit ihm durchgeführt wurden. Beide Künstler haben die Gelegenheit zu einem Gespräch mit einem Experten der Geschichte Siegens und der aktuellen politischen Themen in Siegen genutzt.
Zu der Vorstellung des Entwurfes waren neben 400 Schülerinnen und Schülern der Schule Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik, der Einen Welt Szene sowie die Nachbarschaft eingeladen. Der Bürgermeister der Stadt Siegen Steffen Mues begrüßte die Künstler persönlich.
Die Erstellung des Gemäldes verlangte von den Künstlern harten körperlichen Einsatz, sie arbeiteten bei Wind, Kälte und Regen im Schnitt 10 Stunden am Tag auf dem Gerüst. So war das Bild termingerecht am 11.10. fertig und konnte somit der Schule und der Öffentlichkeit übergeben werden. Die Übergabe erfolgte im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im gleichen Rahmen wie die Eröffnung. Nur war der Bürgermeister krankheitsbedingt verhindert und wurde durch den Stadtkämmerer Herrn Cavelius vertreten.
Weitere Kooperationspartner waren: Africa's People – Africa's Power e.V., Fairtrade Steuerungsgruppe, Eine Welt Forum Siegen-Wittgenstein, Eine Welt Stand St. Marien Freudenberg, ESG Evangelische Studierenden Gemeinde Siegen, Gustav-Heinemann Friedensgesellschaft e.V., Gymnasium am Löhrtor, Stadt Siegen, Verein für soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V., VHS Siegen, Weltladen Siegen, Weltladen St. Michael
Regional gefördert wurde das Projekt von: Gustav-Heinemann Friedensgesellschaft, Fairtrade Steuerungsgruppe, Bürgerstiftung Siegen und Stadt Siegen.
Elisa Heinrich
Mediathek
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100-köpfiges Ensemble führt „Mirinda Zauberwind“ am Löhrtor auf
mkb Siegen. Elfen, Schmetterlinge, Hummeln und Wespen - am Samstagnachmittag herrschte auf der Bühne der Aula des Siegener Gymnasiums am Löhrtor buntes Treiben. Das 100-köpfige Schülerensemble aus Chor, Theater-AG und Band präsentierte das Musical „Mirinda Zauberwind“ von Markus Westermeyer und nahm das Publikum mit auf eine fantastische Reise durch das Elfenland. Die Geschichte: Mirinda Zauberwind (Lina Althaus) treibt gern Schabernack - so nutzt sie unerlaubt Feenstaub, verzaubert die Lehrerin der Elfenschule und sorgt für großen Trubel. Trotz des ganzen Unsinns ist die junge Elfe jedoch traurig und zerbricht sich tagtäglich den Kopf: Sie und auch niemand sonst weiß, wer ihre Eltern sind.
Doch bald soll das Elfenland ein viel größeres Unheil ereilen: Die hartherzige Herrscherin des Schattenlandes Lulu (Marleen Flohr) will aller Fröhlichkeit ein Ende bereiten und tüftelt gemeinsam mit den stets hungrigen Schwarzwespen einen Plan aus, um „das große Buch der Elfen“ von Elfenkönigin Lilia Abendtau (Franziska Strunk) zu stehlen. Mirinda und ihre Freunde, darunter auch der Schmetterling Wing (Linn Schmidt) und die bärenstarke Hummel Bruno Bombo (Janis Schäfer), begeben sich auf eine spannende Rettungsaktion und werden hierbei Zeuge einer unerwarteten Enthüllung.
Schulleiter Dr. Reiner Berg äußerte sich begeistert über den Auftritt der Fünft- bis Neuntklässler. Und ebenso das Publikum: Nach tosendem Applaus und Zugaberufen öffnete sich der Vorhang erneut, und das Ensemble tanzte ein zweites Mal zum Abschlusslied „Reißt die Hecke ein“.
Dass in dem aufgeführten Stück viel Liebe und Herzblut steckten und das Projekt einen großen Mehrwert für den Gemeinschaftssinn der Schüler und Schülerinnen beinhaltete, schätzten nicht nur Schuldirektor und Besucher - die Sparkasse Siegen zeichnete das Projekt des Gymnasiums im Zuge des Wettbewerbs „Gut für Schulen“ 2017 mit einer Prämie von 3000 Euro aus.
Eine große Besonderheit der Aufführung: die Live-Inszenierung der sieben Musikstücke durch Chor und Band. Auch deswegen hatte der Autor des Musicals, Markus Westermeyer, persönlich anreisen wollen. Leider verhinderten Störungen bei der Deutschen Bahn letztendlich seine Ankunft - zum Bedauern auf beiden Seiten. Doch ihm hätte die Inszenierung seines Stücks vermutlich genauso gut gefallen wie allen, die an diesem Samstagnachmittag Platz in der Löhrtor-Aula gefunden hatten.
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GOSENBACH Würdevolle Gedenkstunde zum Volkstrauertag auf der Kreisehrengedenkstätte
Landrat Andreas Müller: „Krieg - diese Erfahrung braucht niemand.“
tile ◼ „Bewahre uns davor, das Gewesene zu vergessen“, betete Annette Hinzmann. In ihren Worten des Gedenkens erinnerte die Pfarrerin der ev.-ref. Kirchengemeinde Gosenbach gestern zum Volkstrauertag an all die Leben, die geprägt wurden von Not, Leid und Zerstörung und die dabei körperlichen und seelischen Schaden genommen haben. Aber der Mensch sei so beschaffen, dass er Angst in etwas Positives verwandeln könne. Sie wünschte sich, dass die Lehre aus dem Unfassbaren in jedwedem kriegerischen und terroristischen Akt ihren Weg in das Leben der Menschen finde: Der Friede im Denken und Handeln solle zur Grundlage des Alltags werden.
Auf der Kreisehrengedenkstätte in Gosenbach stellte Landrat Andreas Müller fest: „Diese Welt ist kein friedlicher Ort; und ich weiß nicht, ob sie es jemals sein wird. Was ich aber weiß, ist, dass wir etwas dafür tun können.“ Jeder Gefallene sei Mahnung und Aufforderung, Zivilcourage und Rückgrat zu zeigen. Denn: „Krieg - diese Erfahrung, braucht niemand.“
Müller betonte insbesondere auch die inhaltliche Entwicklung des Volkstrauertags. Einst von den Nazis als Heldengedenktag missbraucht werde heute allen Opfern politischer Gewalt gedacht. Dies sei u. a. das Verdienst des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit seiner Intention, „Versöhnung über den Gräbern“ zu stiften, sowie des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der 1985 durch seine Ansprache zum Kriegsende am 8. Mai 1945 die Erinnerungskultur in Deutschland nachhaltig verändert habe.
Wie wichtig das Sich-Erinnern auch für nachrückende Generationen ist, machten drei Schüler des Löhrtor-Gymnasiums überraschend nachdrücklich deutlich. Die mediale Übersättigung mit Krieg, Gewalt und Terror führe zu einer Abstumpfung, kritisierte Tristan Vitt. Dabei müsse man sich doch „immer bewusst machen, dass Krieg bedeutet, dass Menschen sterben, ihre Heimat verlieren“. Die Folgen seien auch bei uns tagtäglich zu sehen - in den Schicksalen der nach Deutschland geflüchteten Menschen. Friede in der Welt müsse das oberste Ziel sein. Dafür forderte er: „Seien wir empathisch!"
Stolz und dankbar sei sie, sagte Jule Bäumer mit bebender Stimme, „dass ich keine Angst haben muss“. Dies sei ein Privileg ihrer Generation, der letzten, die noch Menschen kenne, die den Krieg erlebt haben. Verwandte ihrer Oma lägen eben hier auf der Kreisehrengedenkstätte, verriet die junge Gosenbacherin. Diese Sicherheit dürfe niemals als selbstverständlich erachtet werden. Es gelte daher, die (emotionale) „Neutralität in uns zu bekämpfen“. Anschließend las die angehende Abiturientin Olivia Icynec den Text „Warten auf Entwarnung“ vor, die berührende Kriegserinnerung einer Zeitzeugin des Zweiten Weltkriegs.
Die Feierstunde mit Kranzniederlegung wurde musikalisch begleitet von SiWi Vokal, dem Chor der Kreisverwaltung. Neben Landrat Müller, seinem Vorgänger Paul Breuer, einigen Kreispolitikern und den beiden aktuellen Bundestagsabgeordneten Volkmar Klein und Willi Brase wohnten zahlreiche Amts- und Würdenträger der Bundeswehr, der Polizei, der Feuerwehr und anderen Institutionen sowie Anteil nehmende Bürger der würdevollen und angemessenen Gedenkveranstaltung bei.